In der heutigen Presse wurde über das Industriegebiet Quarmbeck berichtet. In dieser wird erwähnt, dass OB Ruch bereits in Kontakt mit Landwirtschaftsminister Sven Schulze ist. Auf die Nachfrage, ob denn bereits einmal Planungsunterlagen zum entsprechenden Ministerium versandt wurden, erwiderte der Ausschussvorsitzende, im Namen der Verwaltung, dass er erst die Stellungnahme von Icomos abwarten wolle.
Zum Verfahren. Die Stadt Quedlinburg entwickelt in Eigenregie und ohne Kenntnis des Landwirtschaftsministeriums erste Pläne zur Industrieflächenentwicklung im Ortsteil Quarmbeck. Das Ministerium hat eine Abteilung die bei einem solchen Verfahren unterstützend zur Seite stehen kann. Auch eine erste Einschätzung zur Förderfähigkeit könnte im entsprechenden Referat angefragt werden. Neben der Bestätigung von Icomos, benötigt eine Investitionsbank und das dazugehörige Ministerium auch eine Machhbarkeitsstudie zur Entwicklung der Flächen, im Hinblick auf Zielunternehmen, Branchen und Kreislaufwirtschaft. Auch hierzu kann ein erstes Gespräch mit der Landgesellschaft Sachsen-Anhalt hilfreich sein.
Wir haben bereits mehrere Zehntausend Euro in die Visualisierung investiert und trauen uns anscheinend nicht mit unserem Vorhaben erste Gespräche auf Landesebene zu führen. Passt unsere Planung überhaupt in den Landesentwicklungsplan? Immerhin hat Halberstadt bereits in den vergangenen Jahren ein riesiges Industriegebiet ausgewiesen und auch Harzgerode hat nun eine Förderzusage zu einer Erweiterung Ihres Gebietes erhalten. Warum investieren wir erst Unsummen an Geldern, ohne vorher die zuständigen Ministerien und Landesgesellschaften einzubinden? Was sagt eigentlich der Landrat Herr Balcerowski zu den Entwicklungsplänen? Vielleicht sollten wir auch über eine anderweitige Nutzung als die klassische Industrie nachdenken.
Mit dem Julius-Kühn-Institut verfügt Quedlinburg über eine Forschungseinrichtung im landwirtschaftlichen Bereich. Mit der Saatzuchthistorie und dem JKI im Rücken könnten Investoren im Bereich der neuen Ernährungswirtschaft geworben werden. Der Absatz von Unternehmen die im Bereich von Fleischalternativen wirtschaften ist in den letzten Jahren stetig gewachsen und Neue Produktionsstandorte sind absehbar. Jetzt haben wir die Chance hierzu ein Angebotsportfolio zu erstellen.
Mit sonnigen Grüßen
Yves Ballin
Heiligegeiststraße 1
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