“Halberstadt bewegt sich” gegen rechten Aufmarsch
Von Gerald Eggert
Der DGB und das Bürgerbündnis für ein gewaltfreies Halberstadt reagieren auf einen Aufruf der Jungen Nationalen (JN), der Jugendorganisation der NPD, die am Sonnabend, dem 2. Oktober, durch Halberstadt ziehen wollen. Gemeinsam mit anderen demokratischen Kräften organisieren sie an diesen Tag eine Gegenveranstaltung unter dem Motto “Halberstadt bewegt sich – Auf die Plätze”, zu der sie alle Bewohner der Kreisstadt und der Nordharzregion einladen, die gegen einen Aufmarsch der Rechten sind.
Halberstadt. “Wir wollen vielen Bürgerinnen und Bürgern die Möglichkeit geben, sich mit einzubringen”, so Gewerkschaftssekretär Rainer Straubing, “durch ihre Teilnahme setzten sie nicht nur ein Zeichen für Demokratie, ganz nebenbei bekommen sie Kontakt zu Gleichgesinnten und lernen auch ihre Stadt besser kennen.”
Denn bei “Halberstadt bewegt sich – Auf die Plätze” soll es unter anderem sportlich zugehen. Dabei bildet eine Fahrradrallye, die durch das gesamte Stadtgebiet führt, den Rahmen dieses Aktionstages. Entlang der Strecke befinden sich auf bekannten Plätzen nicht nur Stempelstellen, hier erwartet die Teilnehmer zudem eine Vielzahl von sportlichen und kulturellen Angeboten sowie mehrere Informationsstände und Redner, die zum Thema sprechen werden.
Jeder, der für Demokratie, Menschlichkeit und gegen Fremdenhass, gegen Gewalt und vor allem gegen Rechtsextremismus ist, ist gefragt
Vereine, Schulen und Einrichtungen, darunter der evangelische Kirchenkreis, das Nordharzer Städtebundtheater und die Moses Mendelssohn Akademie beteiligen sich und wollen damit erneut öffentlich demonstrieren, dass sie rechte Demonstrationen in Halberstadt und im Harzkreis nicht haben wollen.
So wie im April 2006, als tausende friedliebende Menschen unter dem Motto “Halberstadt ist bunt, nicht braun” durch Halberstadts Straßen zogen. Oder als nach zahlreichen gewalttätigen Übergriffen von rechtsextremen Tätern, insbesondere dem Überfall rechter Gewalttäter auf eine Theatergruppe im Jahre 2007, Demokraten alle öffentlichen Plätze besetzten und deutlich sagten “Es reicht!”.
“Jeder, der für Demokratie, Menschlichkeit und das friedliche Zusammenleben eintritt, sich gegen Fremdenfeindlichkeit, Gewalt und vor allem Rechtsextremismus wendet, ist an dem Tag gefragt. Egal ob mit dem Rad oder zu Fuß, Hauptsache Halberstadt bewegt sich”, so Rainer Straubing, bei dem die organisatorischen Fäden der Aktion zusammenlaufen.
Treffpunkt ist Sonnabend, der 2. Oktober, auf der Grünfläche am Hauptbahnhof. Lokale Politiker werden dort um 12 Uhr den Aktionstag eröffnen und anschließend den Demonstrationszug durch die Stadt starten. Zugleich beginnt die Fahrradrallye, deren Weg nicht zwingend vorgeschrieben ist.
Die konkreten Angebote an der Strecke, wie Sportwettkämpfe, Theateraktionen, Lesungen und Ausstellungen, werden rechtzeitig in der Presse bekannt gegeben. Den Abschluss des Aktionstages bildet eine Kundgebung im Stadtzentrum.
Nach den Wortmeldungen setzt die Band “Plaid Shirts” den musikalischen Schlusspunkt.