In der Sitzung des Landtages am 12./13. Juli wird das Parlament einen neuen Landesbeauftragten für die Unterlagen der Staatssicherheit von Sachsen-Anhalt wählen. Nach der Änderung des Stasi-Unterlagengesetzes erfolgt die Wahl im Landtag nun ohne vorheriges Auswahlverfahren durch die Landesregierung. Dort ist eine Zwei-Drittel-Mehrheit erforderlich. Bis zum Bewerbungsschluss am 6. Juni waren über 40 Bewerbungen beim Landtag eingegangen.
Heute hat sich Birgit Neumann-Becker als Kandidatin in der SPD-Landtagsfraktion vorgestellt. Frau Neumann-Becker ist Kreisschulpfarrerin in Merseburg und war zu DDR-Zeiten in der kirchlichen Opposition aktiv. „Wir fanden die Vorstellung von Frau Neumann-Becker sehr überzeugend“, erklärte die SPD-Fraktionsvorsitzende Katrin Budde. „Besonders wichtig war uns, dass das Amt von jemandem ausgeübt wird, die auch persönliche Erfahrungen mit dem DDR-Regime hatte. Das ist ein sehr authentischer Bezug zu dem Amt der Stasiunterlagen-Beauftragten und wird auch sehr positiv für die Arbeit mit den Opferverbänden sein. Zudem ist Frau Neumann-Becker ausgebildete Supervisorin. Das ist ein zusätzlicher Pluspunkt.“