Kommunale Wirtschaftsförderung

Am Freitag den 14.01.22 hatte ich das Vergnügen mit dem neuen Bürgermeister der Gemeinde Huy, Maik Berger, mich über kommunale Wirtschaftsförderung zu unterhalten. Eine Thematik die gerade in kleineren Kommunen oftmals der Bürgermeister übernimmt.

Wie beginne ich in der Wirtschaftsförderung?

Natürlich kennt der Bürgermeister, oder die Mitarbeiter bereits einige Unternehmen am Standort, im Besten Falle ergänzt durch externe Datenbanken. Hierzu kann sich eine Kommune auch Unterstützung bei diversen Landeseinrichtungen einholen. Habe ich nun die Unternehmen am SO definiert, sollte ich in die strukturelle Aufarbeitung dieser Daten gehen. Wieviel Unternehmen sind am Standort, hinterlegt mit der Anzahl Dauerarbeitsplätze und den entsprechenden Branchen. Welcher Umsatz wird erzielt? Gibt es bereits vorhandene unterstützende Strukturen, wie z. B. Vereine, Cluster, oder Gemeinschaften?

Auf Basis dieser Auswertung kann ich beginnen.

Welche Themen sind Unternehmern wichtig, welche Tools sollten in der Wirtschaftsförderung genutzt werden?

Natürlich kann man im Vorfeld nie genau wissen, welche Themen einen Unternehmer momentan am meisten beschäftigen. In der Regel ist davon auszugehen, dass die Zeit, die sich ein Unternehmen nimmt, Zeit ist, in denen der Unternehmer seinem Alltagsgeschäft nicht nachgehen kann. Aus diesem Grund ist es wichtig, seine Gesprächswerkzeuge parat zu haben.

Typische Anknüpfungspunkte könnten folgende Punkte sein.

Kommunale / behördliche Themen

Manchmal sind es kleinere Themen, wie richtige Ansprechpartner in der Verwaltung, oder Ausbesserungen in Zuwegung durch den öffentlichen Träger. Hierbei kann auf kürzestem Wege geholfen werden.

Standortsicherung/-erweiterung

Sollte in dem Gespräch die Thematik Erweiterung, oder Standortsicherung thematisiert werden, können Sie auf diverse Fördermittelprogramme des Landes (z. B. Investitionsbank Sachsen-Anhalt) und Bundes hinweisen (KFW, BAFA). Ebenso können Sie Dienstleistungen der Arbeitsagentur in Anspruch nehmen (Fachkräfteweiterbildung, Kurzarbeitergeld). Gerade im Hinblick auf Weiterqualifizierungen von Personal unterstützt das Land finanziell.

Fachkräfte/Talente

Das omnipräsente Thema der vergangenen und zukünftigen Jahre. Wie kann eine Kommune den Unternehmer bei der Fachkräftegewinnung/Sicherung unterstützen?

Zu allererst ist es notwendig zu evaluieren, welche Schritte bereits aus Sicht des Unternehmers eingeleitet sind. Der einfachste Weg ist Kontakt zur Agentur für Arbeit zu vermitteln. Weitere Schritte sind Stellenanzeigen in Print und sozialen Medien. Es gibt diverse Projekte Fachkräfte in den Hochschulen anzusprechen, doch wie kann eine Kommune unterstützen?

In der Regel verfügt eine Gemeinde über ein bereits vorhandenes Netzwerk an Vereinen. Egal um welche Art Vereine es sich handelt, sind diese immer bemüht Mitglieder zu werben und Sponsoren zu für sich zu gewinnen. Eine Bündelung der Ansprechpartner und Initiierung von Veranstaltungen zur Präsentation der Unternehmen in den Vereinen sollte einen nachhaltigen Effekt erzeugen.

Ebenso effektiv können Heimkehrermessen sein. Zuletzt veranstaltete der Harz 2019 eine Heimkehrermesse. Gerade mit seinem attraktiven Naherholungsangebot kann er potenzielle Fachkräfte aus den Ballungsgebieten locken. Hierzu muss die Kommune ein attraktives Portfolio aus ansässigen Unternehmen, Freizeit- und Bildungsangeboten, sowie verfügbaren Wohnraum bereitstellen. Solche Unterlagen können auch den ansässigen Firmen bereitgestellt werden. Warum fragt Ihr euch? Oftmals entscheiden sich qualifizierte Fachkräfte zwischen diversen Angeboten, auch aus Ballungsgebieten. Hierbei ist es wichtig die Vorzüge aufzuzeigen und sichtbar zu machen.

Diese drei Punkte setzen allerdings eine aktive Betreuung voraus und bilden natürlich nicht annährend das ganze Spektrum an möglichen Themen ab. Der Wirtschaftsförderer sollte über die Anliegen seiner (Top-)Unternehmen in Kenntnis sein und nicht darauf hoffen, dass Unternehmen mit Ihren Anliegen zu Ihm kommen, denn dann ist es meistens bereits zu spät.

Ein gezieltes Projektmanagement sollte das Ziel des Wirtschaftsförderers sein. Sollte ein größeres Unternehmen sich ansiedeln, oder erweitern, kann eine Kommune auch auf Unterstützung vom jeweiligen Landkreis, oder der Landeswirtschaftsförderung bauen, denn alle Bemühungen haben das Ziel eine Firma in SAT anzusiedeln/ zu halten.

Mit sonnigen Grüßen

Yves Ballin
Heiligegeiststraße 1
06484 Quedlinburg

015234297848

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